Fischbach

Fischbacher Schlößchen, 2008 Wikipedia

Fischbach ist heute ein Stadtteil von Eisenach. Es handelt sich um eine (ehemalige) Straßensiedlung östlich der Kernstadt unter dem Südhang des Petersberges, welcher im Mittelalter für Wein- und Obstanbau genutzt wurde. Die Hörsel markiert die südliche Flurgrenze, durch die Ortslage verläuft die Bahntrasse der Thüringer Bahn im Abschnitt Erfurt-Eisenach.

Schon 822-842 fand die urkundliche Ersterwähnung von Fischbach statt, hierbei handelt es sich jedoch um einen Vorläuferort — die Wüstung Alte Fischbach — am Fixepass des Mosbacher Marktweges. Diese Siedlung wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert im Thüringer Erbfolgekrieg zerstört. Über dem Tal auf dem Fischbacher Berg befand sich die Malittenburg, eine kleine, zu Beginn des Erbfolgekrieges 1247 errichtete und schon 1261 zerstörte Anlage. Das Dorf Fischbach, 1269 als Vispach überliefert, gehörte bis zur Reformation zum Grundbesitz des Eisenacher Nikolaiklosters. Die Bevölkerung von Fischbach war als Vorort der Stadt Eisenach zu bestimmten Abgaben und Lasten verpflichtet, im Gegenzug erhielten die Fischbacher in Notzeiten Quartier hinter der Eisenacher Stadtmauer.

Am Beginn des Malittenburgweges entstand im 16. Jahrhundert aus dem Haupthof des Dorfes das heutige Fischbacher Schloss. Herzog Johann Ernst von Sachsen-Eisenach ließ es 1624 für seine Gemahlin Christine um- und ausbauen; es wurde schon im 18. Jahrhundert als Schankwirtschaft genutzt. In den 1980er Jahren war der Renaissancebau Sitz der Eisenacher Außenstelle des Erfurter Institutes für Denkmalpflege. Einige Räume des damals mustergültig sanierten Gebäudekomplexes wurden als Kulturzentrum für die Oststadt genutzt. Mit der Privatisierung des Gebäudes endete diese öffentliche Nutzung; die Anlage, zu der auch ein winziger Park gehört, verfällt nun zusehends.

In Fischbach ließen sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend Bahnarbeiter nieder, die auf dem nur 400 m entfernten Bahngelände beschäftigt waren. Die Lücke zur Kernstadt wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch Kfz-Werkstätten und Tankstellen an der Gothaer Straße verkleinert.