St. Justus

Neubau St. Spiritus und St. Justus in der Fischerstadt

Das Hospital St. Justus war ein Kranken- bzw. Siechenhaus in Eisenach und befand sich zwischen dem ehemaligen Diaconat und der Kirchnerwohnung am Pfarrberg, etwas oberhalb des heutigen Postamt. Das ist ungewöhnlich, da Siechenhäuser typischerweise aus Furcht vor Infektionen außerhalb der Stadtmauern eingerichtet wurden.

Das Haus wurde auch Heiligenhaus oder Weibersiechen genannt und gehörte zum benachbarten Franziskanerkloster St. Paul. Zunächst war St. Justus nur eine mit vielen Heiligenbildern geschmückte Andachtskapelle. Sie wurde zur Unterbringung alter und kranker Frauen mit weiteren Anbauten zu einem Spital und Siechenhaus umgewidmet. Das Spital besaß einen Ziehbrunnen in der Gasse, vor dem Haus gelegen und einen großen Garten, welcher von den Pfründnerinnen genutzt wurde.

Aus einem Stadtplan von 1837. St. Justus befindet sich links (Westen), das Franziskanerkloster auf dem dann mit Charlottenburg bezeichneten Gelände.

Die Kosten für die Unterbringung im Siechenhaus wurden durch Spenden und Abgaben gedeckt. Das Hospital benutzte den Friedhof des Franziskanerklosters.

Nach der Reformation wurde das Franziskanerkloster aufgegeben, das Hospital aber bestand bis 1883. In diesem Jahre wurde es zusammen mit dem Hospital St. Spiritus in die sogenannte Eichelsche Stiftung in das neugebaute Spital an der Fischerstadt (Hospitalstraße) verlegt.

Die Stadt kaufte das mittlerweile baufällige Haus und riss es 1885 ab. Der Neubau des Justusstifts ist ein heute vom DRK getragenes Seniorenwohnheim. Der Stiftungszweck liegt in der Aufnahme von nicht ganz mittellosen Frauen und Männern, die einen Zuschuss zu Lebensunterhalt und Krankenpflege beitragen können.