Eisenach 1990 bis 2000

1990

5.10.: Der erste in Eisenach hergestellte Opel Vectra verläßt das Montageband am Gries Ehrengast ist erstmals Bundeskanzler Helmut Kohl.

14.10.: Die Thüringer Landtagswahlen bringen eine Mehrheit für die CDU — erster Ministerpräsident des Landes Thüringen wird Josef Duchac (CDU).

22.10.: In Eisenach beginnt man mit der offiziellen und zeitgemäßen Umbenennung von Straßen und Plätzen.

9.11.: Der SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine kommt aus Anlaß der bevorstehenden Bundestagswahl zu einer Wahlkampfveranstaltung nach Eisenach, wo er auf dem Marktplatz spricht.

2.12.: Die Bundestagswahlen sind für die Bürger der Neuen Bundesländer der vierte Urnengang in diesem Jahr — die CDU bleibt stärkste Partei im Bundestag, Helmut Kohl wird als Bundeskanzler wiedergewählt.

13.12.: Der Präsident der Treuhandanstalt, Detlef Rohwedder, der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, Louis R. Hughes, und der Geschäftsführer des Automobilwerkes Eisenach, Wolfram Liedtke, unterzeichnen einen Grundstückskaufvertrag, der die geplanten Opel-Investitionen von rd. einer Milliarde DM für den Bau eines Automobilmontagewerkes im Westen Eisenachs besiegelt — damit beginnt für Eisenach ein neues Kapitel der Automobilproduktion.

1991

17.1.: In der Nacht beginnt der Golfkrieg, den die NATO gegen den Irak führt, der Teile Kuwaits besetzt hat, — in den Vormittagsstunden wenden sich Schulkinder in einer Friedensdemonstration gegen den Krieg- neben dem Rathaus richtet sich eine ständige Mahnwache ein — in der Alten Posthalterei gründet sich das Eisenacher Friedensforum — die Tradition der Montagsdemonstrationen lebt wieder auf.

17.1.: Mehrere tausend Automobilwerker fordern in einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz die Fortführung der Autoproduktion im AWE.

21.1.: Die Treuhandanstalt fordert einen Stopp der Produktion im AWE — als die Entscheidung der „Treuhand“ bekannt wird, bilden sich spontan Autokolonnen, die hupend durch die Stadt fahren — über Lautsprecher werden die Eisenacher zur Solidarität mit den Automobilwerkern aufgerufen.

25.1.: Automobilwerker , Betriebsrat und IG Metall organisieren eine vollständige Blockade der Autobahn A4 an der Auffahrt Eisenach-West.

28.1.: Mehrere tausend Eisenacher und Arbeiter aus Zuliefererbetrieben demonstrieren abermals auf dem Bahnhofsvorplatz gegen die Schließung des AWE. Ende Januar unterbreitet die AWE-Geschäftsleitung der Treuhandanstalt einen Vorschlag zur Aufarbeitung der Materialbestände — dieser macht ein Fortführen der PKW-Fertigung für zwei Monate möglich.

28.1.: Der Magistrat der Partnerstadt Marburg richtet für ein halbes Jahr eine Beratungsstelle für die Stadt und den Landkreis Eisenach ein.

4.2.: Im „Glockenhof“ wird im Beisein von Landrat Dr. Kaspari und Bürgermeister Dr. Brodhun der „Gewerbeverein Eisenach 1991“ gegründet – er zählt 31 Gründungsmitglieder.

7.2.: Feierliche Grundsteinlegung für das Opel-Werk in Eisenach-West.

9.3.: Nach einjähriger Pause wegen der zeitweiligen Selbstauflösung der AG „Sommergewinn“ im September 1989, feiern die Eisenacher wieder ihr traditionelles Frühlingsfest — der Festzug steht unter dem Motto „Grenzenlos“.

10.4.: Im Automobilwerk rollt der letzte PKW „Wartburg“ vom Band.

6.5.: Die Gesellschafterversammlung beschließt die Liquidation der AWE GmbH — ein Liquidator wird bestellt.

21.5.: Nach jahrzehntelanger Schließung kann die Öffentlichkeit erstmals wieder das Burschenschaftsdenkmal von innen besichtigen.

25.5.: Umrahmt von einer feierlichen Stadtverordnetenversammlung im Rokoko-Saal, wird der Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Eisenach und dem nordfranzösischen Sedan unterzeichnet. Am gleichen Tag besucht der Premierminister Luxemburgs und Präsident des europäischen Rates der EG, Jacques Santer, die Wartburg.

14.6.: Der „Wingolfbund“ trifft sich zum 63. Wartburgfest, das letztmalig 1933 hier stattfand.

29.8.: Die Lear Nosag GmbH feiert Grundsteinlegung am Industriestandort Eisenach-West — hier entsteht ein Autositz-Montagewerk als Zulieferbetrieb für das benachbarte Opelwerk.

1.9.: Die Lutherschule am Predigerplatz ist wieder gymnasiale Lehranstalt als Teil des Ernst-Abbe-Gymnasiums.

9.9.: Richtfest für das Opelwerk nach siebenmonatiger Bauzeit.

15.9 — Eisenachs Superintendent und „Wende-Pfarrer“ Hans Herbst gibt seinen Abschiedsgottesdienst in der Georgenkirche — er amtiert in dieser Funktion aber noch bis zum März 1992.

20.9.: Als Abschluss ihres Besuchs der Neuen Bundesländer treffen der französische Staatspräsident Francois Mitterand, sein Außenminister Roland Dumas und Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf der Wartburg ein.

21.9.: Den ersten „Wartburgpreis“ erhalten Mitarbeiter des Deutschlandsenders Kultur als Organisatoren der seit 1958 im Rundfunk übertragenen Wartburgkonzerte.

25.10.: Eröffnung der I. Thüringenschau auf dem Festplatz Spicke.

3.11.: Gründung der „Gesellschaft Thüringer Bachwochen“ im „Glockenhof“.

1992

Im Januar 1992 verdoppelt sich die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Eisenach — die Arbeitslosenquote erreicht 20 Prozent.

1.2.: In einem festlichen Gottesdienst in der Georgenkirche wird Dr. Werner Leich aus seinem Amt als Thüringer Landesbischof verabschiedet, er amtiert jedoch noch bis zur Wahl seines Nachfolgers.

28.2.: Bei einem gemeinsamen Treffen bilden Vertreter der Landkreise Eisenach, Bad Salzungen und Schmalkalden Arbeitsgruppen für die bevorstehende Gebietsreform in Thüringen.

2.3.: Der Kunsthistoriker Dr. Ernst Badstübner tritt das Amt des Burghauptmanns der Wartburg an.

10.3.: Das BMW-Werk am Deubachshof nimmt seine Produktion auf — damit geht in dieser Region das erste „auf der grünen Wiese“ gebaute Werk eines Großinvestors in Betrieb.

7.4.: Nach 32 Jahren Tätigkeit als Chefarzt des Diakonissen-Krankenhauses, geht Dr. Gerhard Hasse an seinem 67. Geburtstag in den beruflichen Ruhestand.

20.4.: Mit Festgottesdiensten in der Georgenkirche werden der neue Superintendent Wolfgang Robscheit und eine Woche später der Thüringer Landesbischof Roland Hoffmann in ihre Ämter eingeführt.

14.5.: Die Robert Bosch GmbH feiert Richtfest für das neuen Werk am Wartenberg.

6.10.: In einer außerordentlichen Sitzung beschließt der Kreistag den Abbau der Schauspielsparte am Eisenacher Theater für die Spielzeit. 1993/94 — in Eisenach kommt es daraufhin zu tagelangen massiven Protesten gegen diesen Parlamentsbeschluss.

16.10.: Die Deutschen Burschenschaften feiern den 175. Jahrestag des Wartburgfestes in Eisenach — die Festrede beim Festakt auf der Wartburg hält der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Schäuble.

25.10.: Im 81. Lebensjahr verstirbt der geschätzte Eisenacher Schauspieler Friedewald Berg.

2.11.: Im Festsaal der Wartburg erhalten der ehemalige Bundesaußenminister Hans Dietrich Genscher, der französische Außenminister Roland Dumas und Polens Außenminister Krysztof Skubiszewski den „Wartburgpreis 1992“.

5.11.: Im Bosch-Werk am Wartenberg beginnt die Produktion.

28.11.: Im Rahmen einer feierlichen Stadtverordnetenversammlung im Empiresaal unterzeichnen Vertreter beider Städte einen Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Eisenach und der amerikanischen Stadt Waverly/Iowa — sie ist nach Marburg und Sedan die dritte Partnerstadt Eisenachs.

1993

2.3.: Das Thüringer Innenministerium unterbreitet den Vorschlag, die Kreise Eisenach und Bad Salzungen im Zuge der Gebietsreform zu vereinen — Bad Salzungen soll demnach Sitz der Kreisverwaltung sein — Eisenacher Kommunalpolitiker befürworten zwar die Zusammenlegung der Kreise, lehnen aber den Vorschlag über den Verwaltungssitz ab.

11.3.: Der Kreistag berät in einer Sondersitzung in Anwesenheit von Thüringens Innenminister Franz Schuster und Bad Salzungens Landrat Stefan Baldus die Frage der Gebietsreform – vor dem Bürgerhaus demonstrieren etwa 150 Eisenacher für den Verbleib des Kreissitzes in ihrer Stadt.

6.4.: Das Thüringer Kabinett entscheidet, dass bis zum Sommer 1994 zwischen den Theatern Eisenach und Rudolstadt / Saalfeld eine Fusion hergestellt werden soll.

11.5.: Die Landesregierung macht einen Kompromissvorschlag zur Gebietsreform. Eisenach soll 1998 kreisfreie Stadt werden — der zu bildende „Wartburgkreis“ hätte bis dahin zwei Verwaltungssitze in Eisenach und in Bad Salzungen.

4.6.: Während des traditionellen Festaktes der Burschenschaften, erfolgt die feierliche Schlüsselübergabe für das sanierte Burschenschaftsdenkmal.

9.6.: Zum Beginn der „Tage jüdischer Kultur“ wird in Anwesenheit des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Raphael Scharf-Katz, und der Publizistin Lea Rosh in der Empfangshalle des Bahnhofs eine Tafel zum Gedenken an die Deportation der Eisenacher Juden 1942 enthüllt.

10.6.: Auf der Wartburg feiern Vertreter beider Städte das fünfjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Eisenach und Marburg.

2.7.: Die Tennisanlage im Johannistal ist Austragungsort des ersten ATP-Challange-Turniers „Wartburg Open“.

14.7.: Die Regierungskoalition im Thüringer Landtag einigt sich auf die Zusammenfassung der Kreise Eisenach und Bad Salzungen zu einem „Wartburgkreis“ — Eisenach und Bad Salzungen behalten den Verwaltungssitz, bis die Stadt Eisenach am 1.1.1998 die Kreisfreiheit erlangt und der alleinige Sitz der Kreisverwaltung nach Bad Salzungen übergeht- tags darauf billigt das Landesparlament diesen Vorschlag.

22.7.: Mit einer Vorstellung von Brechts „Dreigroschenoper“ verabschiedet sich das Eisenacher Schauspielensemble von seinem Eisenacher Publikum.

6.9.: Offizielle Gründung der freien Theatergruppe namens „freies eisenacher burgtheater“.

4.10.: Im Eisenacher Opelwerk beginnt der Drei-Schicht-Betrieb — damit ist die Aufbauphase des Werkes abgeschlossen.

9.10.: Die Stadt Eisenach vereinbart im Rahmen einer feierlichen Stadtverordnetenversammlung im Empiresaal / Karlstr. 3 eine Partnerschaft mit der dänischen Stadt Skanderborg.

25.10.: Der Thüringer Landtag verabschiedet in einer Sondersitzung im Festsaal der Wartburg die Landesverfassung des Freistaates Thüringen.

1994

25.2.: Das Thüringer Innenministerium informiert über einen Gesetzentwurf, wonach die Orte Stedtfeld, Neuenhof, Hörschel, Wartha, Göringen, Stockhausen, Neukirchen, Hötzelsroda, Stregda, Madelungen und Berteroda in Kürze nach Eisenach eingemeindet werden sollen.

8.3.: Im Rathausgarten erfolgt der symbolische „erste Spatenstich“ zum Bau eines Gebäudekomplexes für Zwecke der Kreissparkasse und der Stadtverwaltung — die sog. „Rathauslücke“ soll damit geschlossen werden.

23.3.: Der Thüringer Landtag befürwortet mehrheitlich den Gesetzentwurf zur „Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und wirtschaftlichen Entwicklung“, der die Eingemeindungen o.g. Orte nach Eisenach zum 1.7.1994 festlegt – die Eingemeindung Wutha-Farnrodas wird an die Kreisfreiheit Eisenachs zum 1.1.1998 gekoppelt.

6.5.: Festliche Übergabe des „Wartburgpreises 1993“ an den Dresdner Kammersänger Peter Schreier.

12.6.: Die Bürger sind aufgerufen, das Kreis- und Stadtparlament, den Landrat und den Oberbürgermeister sowie das Europaparlament neu zu wählen — in den Parlamenten erreicht die CDU jeweils eine Mehrheit — über die Besetzung der Posten des Landrates und des Oberbürgermeisters müssen zwei Wochen später Stichwahlen entscheiden, die wiederum zu Gunsten der Amtsinhaber Dr. Martin Kaspari (CDU) und Dr. Hans-Peter Brodhun (CDU) ausgehen.

1.7.: In Thüringen tritt die Kreisgebietsreform in Kraft- Eisenach ist nun „große kreisangehörige Stadt“.

3.9.: Mit einem Festgottesdienst in der Georgenkirche und einer Feierstunde im Theater geht das Martin-Luther-Gymnasium als eigenständige Einrichtung in kirchliche Trägerschaft über.

16.10.: Der Autopavillon in der Wartburgallee wird für den Besucherverkehr geschlossen – ein Teil der Ausstellungsstücke ist nun im Sparkassen-Gebäude vor dem ehemaligen AWE-Haupttor zu sehen.

4.11.: Wegen seiner Verdienste um die deutsch-französische Verständigung ehrt die Wartburgstiftung den französischen Publizisten und Politologen, Prof. Alfred Grosser, mit dem „Wartburgpreis 1994“.

1995

Im Frühjahr werden auf dem Gelände des ehemaligen Automobilwerks umfangreiche Abrißmaßnahmen begonnen.

21.04.: Richtfest für den 1. Bauabschnitt des Komplexes Hellgrevenhof, dessen Sanierung im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft von der Stadt Marburg finanziell unterstützt wird.

27.05.: Mit einem Festakt im Eisenacher Bahnhof wird die Fertigstellung des Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit Nr. 7“ (Ausbau der Eisenbahn-Verbindung zwischen Hessen und Thüringen) gefeiert. August — Im Zuge der Umsetzung einer erneuerten Theaterstruktur in Thüringen bilden die Häuser von Eisenach, Rudolstadt und Saalfeld ein gemeinsames Thüringisches Landestheater.

10.-17.09.: Die Stadt Eisenach lädt zur ersten jüdischen Begegnungswoche ein — Gäste der Stadt sind ehemalige jüdische Bürger Eisenachs und ihre Nachfahren

01.10.: Im Rahmen des Stadtfestes „Fünf Jahre Deutsche Einheit“ vom 01.-03.10. steht der 01.10. ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft mit Marburg — am 03.10.: finden die zentralen Feierlichkeiten des Freistaates Thüringen zum Jahrestag ebenfalls in Eisenach statt — die Landesregierung trifft sich zum offiziellen Festakt auf der Wartburg.

10.11.: Dem Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wird der „Wartburgpreis“ 1995 verliehen.

21.12.: Nachdem tags zuvor das seit 1925 bestehende UFA-Kino „Titania“ geschlossen wurde, kann das Kino „Capitol“ nach zweimonatigen Umbauarbeiten wieder für das Publikum eröffnet werden — anstelle eines großen beherbergt es nun fünf kleine Kinosäle.

1996

15.4.: Einen ersten Höhepunkt im Lutherjahr erlebt Eisenach mit dem Empfang des historischen „Luther-Tross“ in Anlehnung an Luthers Reise von Wittenberg nach Worms 1521.

22.6.: Der Neubau für Verwaltungszwecke der Sparkasse und der Stadt wird an einem „Tag der offenen Tür“ dem Publikum vorgestellt – zugleich wird den Eisenachern auch das sanierte Rathaus gezeigt.

7.9./6.12.: Mit zwei Festakten erinnert Eisenach an die Gründung der Eisenacher Fahrzeugfabrik durch Heinrich Ehrhardt vor 100 Jahren.

13.9.: Künstlerischer Höhepunkt der städtischen Lutherehrung ist die Aufführung des Projektes „Play Luther“ in der Georgenkirche – prominente Beteiligte der Veranstaltung sind der amerikanische Jazz-Musiker Max Roach, die deutsche Schauspielerin Hannelore Elsner und Yolanda King, Tochter des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King.

17.10.: Der 500.000ste in Eisenach gefertigte Opel verlässt im Beisein des Bundeswirtschaftsministers Günter Rexrodt die Werkhallen am Eisenacher Gries.

26.10.: In einer Sondersitzung des Stadtrates im „Thüringer Hof“ werden sechs verdienstvolle Eisenacher Bürger geehrt: Frank Faber, Isabelle Foerder, Dr. Friedrich Henning, Günter Ritterrath, Christiane Tomaske und Martin Wienecke.

9.11.: Hilmar Hoffmann erhält den „Wartburgpreis 1996“.

11.12.: Im Eisenacher Ratssaal wird der Städtepartnerschaftsvertrag mit der weißrussischen Stadt Mogilew geschlossen.

1997

08.03.: Eisenach feiert „100 Jahre Sommergewinns-Festumzug“. April — Die Handballer des ThSV Eisenach erreichen den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga.

27.5.: Eisenach ist Gastgeber des 100. Deutschen Ärztetages — Festredner der Eröffnungsveranstaltung in der Georgenkirche ist Bundespräsident Roman Herzog.

Juni — Die Werner-Aßmann-Halle wird zu einem modernen Sport- und Kongreßzentrum ausgebaut — die erweiterte Handball-Arena kann bereits im Oktober eingeweiht werden.

7.11.: Paul Oestreicher erhält den „Wartburgpreis 1997“.

1998

1.1.: Die Stadt Eisenach erlangt die Kreisfreiheit wieder, die sie bereits zwischen 1919 und 1950 inne hatte.

9.4.: Die Kommunale Verkehrsgesellschaft KVG richtet die „Wartburg-City-Linie“ ein.

Mai -Teile der Stadtverwaltung (v.a. jene, die vorher in der August-Bebel-Straße untergebracht waren) ziehen in den ehemaligen „Rautenkranz“ (Markt 22).

9.5.: Grundsteinlegung für das künftige Automobilbaumuseum „Automobile Welt Eisenach“ im früheren O2 auf dem Gelände des AWE.

14.5.: US-Präsident Bill Clinton besucht während eines Deutschland-Aufenthalts Eisenach — nach einer Visite im Eisenacher Opelwerk kommt Bill Clinton auf den Marktplatz, wo er vor einer begeisterten Menschenmenge seine Worte an die Eisenacher richtet — auch Bundeskanzler Helmut Kohl, Ministerpräsident Bernhard Vogel und Oberbürgermeister Dr. Hans-Peter Brodhun ergreifen das Wort — der Präsident trägt sich unter dem Jubel der Gäste in das Ehrenbuch der Stadt ein — ein Gang durch die Karlstraße und eine Besichtigung des Bachhauses und der Wartburg schließen sich an — Eisenach war damit die erste Stadt der neuen Bundesländer, die ein US-Präsident besuchte.

11.6.: Japans ehemaliger Premierminister Yosu-Hiro Nakasone trägt sich bei einem Aufenthalt in Eisenach in das Ehrenbuch ein.

13.06.: Das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Marburg und Eisenach begehen Vertreter beider Städte mit einem Festakt in Marburg.

20.6.: Eröffnung des ersten Parkhauses in der Innenstadt im ehemaligen Straßenbahndepot in der Sommerstraße / Ecke Uferstraße Juni – der Landtag verabschiedet das Gesetz zur Einrichtung einer Berufsakademie in Eisenach. August — Beginn der Baumaßnahmen zur Unterbringung der Stadtbibliothek im Komplex Hellgrevenhof.

30.10.: Höhepunkt der städtischen Feierlichkeiten zum Jubiläum „100 Jahre Automobilbau in Eisenach“ ist eine große Galaveranstaltung in der künftigen Ausstellungshalle im O2 auf dem Gelände des ehemaligen Automobilwerks.

8.11.: Die Bürger der Stadt gedenken der „Reichskristallnacht“ vor 60 Jahren — im Anschluss an einen Gottesdienst in der Annenkirche werden am Synagogenmahnmal Kränze niedergelegt und eine neue Gedenktafel enthüllt.

9.11.: Jack Lang erhält den „Warturgpreis 1998“.

1999

5.1.: In der Berufsakademie am Wartenberg beginnt der Studienbetrieb — Gründungsdekan ist Prof. Dietrich Tesmer.

26.2.: Ableben des Malers und Grafikers Ernst Ebert (* 29.9.1915).

1.3.: Offizielle Gründung der Berufsakademie am Standort Eisenach mit einem Festakt im Festsaal auf der Wartburg.

7.3.: Den diesjährigen Telemann-Preis der Stadt Magdeburg erhält Bachhausdirektor Dr. Claus Oefner.

10.3.: Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsleitung der Opel Eisenach GmbH, Michael Wolf, wird Direktor des Rüsselsheimer Opelwerks – sein Nachfolger in Eisenach ist Arno Wiedenroth.

13.3.: Den diesjährigen Sommergewinns-Festzug unter dem Motto „Einfach märchenhaft“ überträgt das MDR-Fernsehen erstmals live.

15.3.: Der 3. Bauabschnitt der Marktplatzgestaltung (Westseite und östliche Georgenstraße) ist abgeschlossen und wird für den Fahrzeugverkehr freigegeben.

24.3.: In der Kemenate des Hellgrevenhof beginnen die Sanierungsarbeiten — sie wird künftig für Zwecke der Stadtbibliothek genutzt.

12.4.: Gründungsversammlung für den Trägerverein des „Offenen Kanal Eisenach“ in Vorbereitung eines lokalen Radiosenders.

17.4.: Der Tübinger Prof. em. Dr. Theol. Dr. jur. h.c. Hans Küng erhält bei einem Festakt im Festsaal der Wartburg den von den Luther-Städten gestifteten Preis „Das unerschrockene Wort“.

7.5.: Eröffnung des „Internationalen Jazz-Archivs“ der Stadt Eisenach in der „Kulturfabrik Alte Mälzerei“.

14.5.: In Erinnerung an den Besuch des US-Präsidenten Bill Clinton im Vorjahr, wird im Beisein von US-Generalkonsul Patrick Truhn am städtischen Verwaltungsgebäude neben dem Rathaus eine Gedenktafel angebracht.

7.6.: An der Ostseite des Marktplatzes beginnen die Arbeiten des 4. Bauabschnitts zur Marktplatzumgestaltung.

13.6.: Die Stadtratswahlen bescheren der CDU mit 45,3 Prozent die Mehrheit der Stimmen.

20.6.: Das Thüringer Museum begeht sein l00jähriges Gründungsjubiläum mit einer Ausstellung „Einblicke in die Curt-Elschner-Stiftung“ in der Predigerkirche.

30.6.: Eisenach hat 44.534 Einwohner.

13.7.: Konstituierende Sitzung des 3. Stadtrates im Bürgerhaus.

29.8.: Zur 2. Woche der Begegnung vom 29.8.: 4.9.1999 sind ehemalige jüdische Einwohner aus Eisenach bzw. ihre Nachkommen eingeladen.

10.9.: Thüringens Sozialministerin Irene Ellenberger zeichnet die Stadt Eisenach als „Seniorenfreundliche Stadt“ aus.

1.10.: Der Eisenacher CDU- Landtagsabgeordnete und frühere Stedtfelder Bürgermeister, Christian Köckert, wird zum Innenminister des Freistaates Thüringen berufen und vereidigt.

4.11.: Im Rathaus überreicht Oberbürgermeister Dr. Hans-Peter Brodhun dem Eisenacher Bauunternehmer Gerhard Günther das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik für sein Engagement im Eisenacher Kulturleben.

10.11.: Der einmillionste in Eisenach produzierte Opel verläßt das Eisenacher Werk.

16.11.: Nach erfolgter Restaurierung und der Umsetzung des Georgenbrunnens in die Mitte des Platzes, kehrt Eisenachs Schutzpatron St. Georg auf den Markt zurück.

17.11.: Franz Kardinal König erhält den „Wartburgpreis 1999“.

6.12.: Am 10. Jahrestag der Besetzung der Eisenacher Dienststelle der DDR-Staatssicherheit enthüllen damals beteiligte Eisenacher Bürger am Haus Kurstr.1 eine Gedenktafel.

9.12.: Dem Bachhausdirektor Dr. Claus Oefner überreicht Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik.

2000

18.1.: Im Instrumentensaal des Bachhauses unterzeichnen die Stadtverwaltung Eisenach und das Herzogshaus Sachsen-Meiningen eine „gütliche Einigung“ über die „Rückübertragung von beweglichen Sachen“, die seit dem 2. Weltkrieg im Bachhaus und im Thüringer Museum aufbewahrt waren.

1.4.: Sommergewinnsfestzug zum Thema „Sommergewinn und Stiegker Humor“.

3.4.: Offizielle Freigabe des 3. Bauabschnitts beim Ausbau der E: Thälmann-Straße — mit dem 4. Bauabschnitt wird am 31.5.2000 begonnen.

14.4.: Feierliche Einweihung des im Zuge der Wohnumfeldverbesserung neugestalteten Jacobsplanes mit dem restaurierten Panzerreiter St. Georg.

12.5.: Mit einem Teilstück in Hessen beginnt der Bau der Autobahn A 44 zwischen Kassel und Eisenach.

14.5.: Wahl des Oberbürgermeisters der kreisfreien Stadt Eisenach — die nach diesem Wahlgang erforderliche Stichwahl gewinnt der CDU-Kandidat und Bürgermeister Gerhard Schneider – das Amt des Oberbürgermeisters und Nachfolgers von Dr. Hans-Peter Brodhun tritt er am 1.7.2000 an.

23.5.: Nach erfolgter Sanierung wird die Lutherstraße wieder vollständig freigegeben.

9.6.: Dem Geschäftsführenden Gesellschafter der FER Fahrzeugelektrik GmbH, Klaus Lantzsch, überreicht Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster im Auftrag des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik.

18.6.: Im Zuge des diesjährigen Burschentages wird mit der Eröffnung einer ständigen Ausstellung das Burschenschaftsdenkmal wieder zugänglich gemacht.